Baby-Ernährung
Die Ernährung stellt eine wichtige Grundlage für unserer Gesundheit dar. Es liegt also nahe, dass wir unsere Babys möglichst gesund ernähren möchten.
Auf dieser Seite erfährst du weshalb Muttermilch ein optimales Nahrungsmittel und Immunsystem-Booster für dein Baby ist und erhältst interessante Tipps zum Thema Stillen, Abpumpen sowie Beikost.
Für diejenigen, die nicht stillen können oder möchten habe ich die Ergebnisse des neusten Öko-Test zu Pre-Milch unten zusammen gefasst.
Muttermilch
Die Vorteile von Muttermilch als Nahrungsmittel für Babys sind vielfältig und können einen langfristigen positiven Einfluss auf die Gesundheit und Entwicklung des Kindes haben.
Vorteile von Muttermilch:
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Optimale Nährstoffzusammensetzung: Muttermilch ist speziell auf die Bedürfnisse des Babys abgestimmt und liefert eine optimale Mischung aus Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten und Vitaminen. Sie enthält auch wichtige Enzyme und Hormone, die zur gesunden Entwicklung beitragen.
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Stärkung des Immunsystems: Muttermilch enthält Antikörper, die das Baby vor Krankheiten schützen. Durch das Stillen werden dem Baby wichtige Abwehrstoffe übertragen, die seine Immunität stärken und das Risiko von Infektionen verringern.
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Bessere Verdauung: Die Zusammensetzung der Muttermilch ist leicht verdaulich und gut auf die noch empfindliche Verdauung des Babys abgestimmt. Sie kann dazu beitragen, dass das Baby weniger unter Verdauungsproblemen wie Koliken oder Verstopfung leidet.
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Förderung der gesunden Gewichtszunahme: Muttermilch enthält die richtige Menge an Nährstoffen und Kalorien, um das gesunde Wachstum und die Gewichtszunahme des Babys zu unterstützen. Zudem kann das Stillen dazu beitragen, dass das Baby ein natürliches Sättigungsgefühl entwickelt und ein gesundes Essverhalten entwickelt.
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Langfristige Vorteile: die Ernährung über die Muttermilch führt zu einem geringeres Risiko für bestimmte Erkrankungen wie Diabetes Typ 2 und Fettleibigkeit (s. BMEL).
Stillen
Vorweg: eine Mutter ist keine schlechtere Mutter, weil sie nicht oder kürzer stillt. Das ist mir sehr wichtig klar zu stellen, da Mütter sehr schnell be- und verurteilt werden. Stillen ist sehr individuell und von verschiedenen Faktoren abhängig (z.B. ab wann man wieder arbeiten möchte/muss, ob man Stillen möchte/kann etc.).
Ein Vorteil des Stillens kann die Bindung und der emotionaler Bezug sein, denn das Stillen fördert die enge Bindung zwischen Mutter und Baby. Während des Stillens werden Hormone freigesetzt, die ein Gefühl der Nähe und des Wohlbefindens sowohl beim Baby als auch bei der Mutter erzeugen.
Wie wir alle wissen, kann die emotionale Bindung aber auch zwischen Vater und Kind stärker sein (tendenziell eher zum späteren Zeitpunkt) - und das ohne dass er gestillt hat. ;) Es gibt also keine "Langzeitschäden" o.ä., wenn man nicht stillt.
Nichtsdestotrotz soll nicht nur die Muttermilch das Immunsystem des Babys stärken und gewisse Krankheiten vorbeugen, sondern das Stillen soll auch das Immunsystem der Mutter positiv beeinflussen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft berichtet, dass stillende Mütter langfristig ein geringeres Risiko haben an bestimmten Krebsarten und Diabetes Typ 2 zu erkranken. Hier bleibt jedoch offen, ob dies auch der Fall ist, wenn Mütter regelmäßig abpumpen (s. BMEL).
Im folgenden ein paar nützliche Tipps, für alle, die stillen möchten:
Stillvorbereitung
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ich kann empfehlen sich bereits vor der Geburt mit dem Stillen auseinander zu setzen und einen Stillvorbereitungskurs oder eine private Stillberatung in Anspruch zu nehmen. Damit kannst du womöglich vermeiden Fehler zu machen, die zur Brustentzündung o.ä. führen können. Hierbei ist es wichtig, dass du zertifizierte Berater*innen mit (im Idealfall mit der IBCLC Zertifizierung) konsultierst.
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von der "Brustwarzen-Abhärtung" (z.B. durch Reiben der Brustwarze, Behandlung mit Zitrone o.ä.) wird übrigens abgeraten. Dadurch wird anscheinend das Risiko einer Verletzung der Brustwarze vor und während des Stillens erhöht.
Stillhäufigkeit
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meine Stillberaterin riet mir in den ersten drei Wochen alle 1,5-2 Stunden zu stillen (auch nachts). Dadurch soll die Milchproduktion richtig angekurbelt und ein Milchstau oder eine Brustentzündung verhindert werden.
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danach reicht es wohl alle 3-4 Stunden zu stillen.
Stillzeitraum: die WHO empfiehlt mind. fünf volle Monate ausschließlich zu stillen bzw. ausschließlich Muttermilch zu füttern und erst danach mit Beikost zu beginnen. Mit der Beikost soll dann spätestens mit dem siebten Monat begonnen werden (s. BMEL).
Saugverwirrung:
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meine Stillberaterin riet von der Verwendung von Schnullern und Babyflasche ab, da diese anscheinend das Risiko erhöhen, dass das Baby die Brust nicht mehr nimmt. Erklärt hat sie das dadurch, dass das Saugverhalten beim Schnuller und bei der Babyflasche anders (einfacheres) sei als an der Brust.
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Anstatt des Schnullers riet sie dazu, das Baby an der Brust "nuckeln" zu lassen, wenn es das Bedürfnis danach hätte.
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Anstatt Babyflaschen riet sie das CamoCup zu verwenden - denn da muss gar nicht gesaugt sondern richtig getrunken werden. Allerdings haben wir selbst keine guten Erfahrungen mit dem CamoCup gemacht. Unser Sohn wollte oder konnte daraus nicht trinken.
Still-/Brustprobleme
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Präventionen:
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viele Still- bzw. Brustprobleme können durch das richtige Anlegen des Babys vermieden werden. Wichtig dabei ist es, dass das Baby nicht nur die Brustwarze, sondern den gesamten Brustwarzenhof in den Mund nimmt. Auch die Kopfhaltung des Babys ist wichtig, sodass die Brustwarze im hinteren oberen Gaumen des Babys anliegt. Das kann erreicht werden, indem man das Baby vor dem Anlegen mit der Nase auf Höhe der Brustwarze positioniert - dadurch muss das Baby zum Trinken den Kopf etwas anheben.
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Entleerung beider Brüste (das Baby anfangs bei jedem Stillen an beide Brüste anlegen - ca. 5 Minuten die eine und 5 Minuten die andere Brust).
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Stillen nach Bedarf des Babys (erste Anzeichen: schnelle Augenbewegungen, Lippenlecken, Herausstrecken der Zunge etc.) ODER der Mutter (spannende Brüste).
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von der Verwendung von Stillhütchen riet meine Stillberaterin ab, da sie das Risiko bergen, nicht korrekt anzuliegen und dadurch die Milchproduktion der Brust nicht richtig angesprochen wird. Allerdings habe ich Freundinnen, die diese aufgrund von Schmerzen ab und zu verwendet haben und begeistert waren. Bei ihnen hatte die gelegentliche Verwendung keine Auswirkungen auf die Milchproduktion.
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Sollten dennoch Still- oder Brustprobleme auftreten so ist es ratsam eine Stillberaterin heran zu ziehen.
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bei wunden Brustwarzen helfen:
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Kompressen, die gibt es z.B. von Multi-Mam bei dm (am besten vor Verwendung in den Kühlschrank legen)
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die eigene Muttermilch ist ein Wunderheilmittel. Daher wird geraten die Brustwarzen mit der eigenen Muttermilch einzureiben. Dabei helfen die sogenannten Zinnhütchen. Diese fangen die Milch der Brust, die gerade nicht stillt, auf und sorgen dafür, dass diese auf der Brustwarze bleibt.
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Stillpositionen wechseln
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Brustdonuts (zwei Küchentücher in Donutform ausschneiden, dazwischen kühlen Magerquark geben und das ganze um die Brustwarzen herum legen)
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Stressreduktion (z.B. Besuch absagen)
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bei Milchstau (Rötung der Brust, Knoten, empfindliche Stellen, evtl. Fieber) helfen neben den Maßnahmen für wunden Brustwarzen (s.o.):
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häufiges Entleeren der Brust
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Kinn des Babys auf der harten Stelle anlegen (um diese "auszumassieren")
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im Vierfüßlerstand anlegen (die Schwerkraft wirkt unterstützend)
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bei Mastitis/Brustwarzenentzündungen (grippale Symptome, hohes Fieber, stark gerötete Brust) helfen neben den Maßnahmen beim Milchstau:
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Ibuprofen
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Bettruhe
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NICHT Abstillen (das verschlimmert die Entzündung)
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Medikamenten-Einnahme: solltest du Medikamente nehmen müssen, dann kannst du dich auf Embryotox schlau machen und/oder die telefonische Beratungsstelle der Uniklinik Ulm zu Medikamenten in der Schwangerschaft und Stillzeit konsultieren.
Ernährung während der Stillzeit
Während der Stillzeit ist es wichtig, auf die Ernährung zu achten, da einige Lebensmittel potenziell problematisch sein können.
Hier sind Lebensmittel, die während der Stillzeit vermieden oder eingeschränkt werden sollten:
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Alkohol: Alkohol gelangt in die Muttermilch und kann die Entwicklung des Babys beeinträchtigen. Es wird empfohlen, während der Stillzeit Alkohol zu vermeiden oder nur in Maßen zu konsumieren.
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Koffein: Koffein in großen Mengen kann Schlafprobleme und Unruhe beim Baby verursachen. Begrenze deinen Koffeinkonsum, indem du Kaffee, Tee und koffeinhaltige Getränke in Maßen genießt.
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Fisch mit hohem Quecksilbergehalt: Fischsorten wie Schwertfisch, Tunfisch und Königsmakrele können hohe Quecksilberwerte aufweisen und sollten vermieden werden. Stattdessen sind fettreiche Fische wie Lachs und Forelle empfehlenswert, da sie Omega-3-Fettsäuren enthalten, die gut für die Entwicklung des Babys sind.
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Scharfe Gewürze: Einige Babys reagieren empfindlich auf scharfe Gewürze, die durch die Muttermilch übertragen werden können. Wenn dein Baby Anzeichen von Unwohlsein zeigt, solltest du scharfe Lebensmittel in deiner Ernährung begrenzen.
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Zu viel Zucker: Eine übermäßige Zufuhr von zuckerhaltigen Lebensmitteln kann zu einem unregelmäßigen Blutzuckerspiegel führen. Es wird empfohlen, zuckerhaltige Snacks und Süßigkeiten in Maßen zu genießen.
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Zitrusfrüchte: Einige Babys können empfindlich auf Zitrusfrüchte reagieren, da sie sauer sind und Magenprobleme oder Hautausschläge verursachen können. In solchen Fällen ist es ratsam, den Konsum einzuschränken.
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Gewürze, die die Milchproduktion reduzieren: In der Stillzeit ist es wichtig, bestimmte Kräuter mit Vorsicht zu genießen, da sie die Muttermilchproduktion reduzieren und damit abstillend wirken können:
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Pfefferminze
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Salbei
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Petersilie
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Johanniskraut
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Walnussblätter
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Bärentraube
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Estragon
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Die Wirkung ist jedoch von Körper zu Körper unterschiedlich kommt auf die konsumierte Menge an. Daher ist es wichtig auf die Reaktion deines eigenen Körpers und deines Babys zu achten. Wenn du Bedenken hinsichtlich der Verwendung von Kräutern in der Stillzeit hast, konsultiere am besten einen Arzt oder eine qualifizierte Stillberaterin. Sie können maßgeschneiderte Ratschläge und Empfehlungen geben, die auf deine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
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Nahrungsmittel, auf die das Baby allergisch reagieren könnte: Wenn in deiner Familie Allergien weit verbreitet sind, ist es ratsam, allergieauslösende Lebensmittel wie Erdnüsse, Meeresfrüchte oder Milchprodukte während der Stillzeit zu meiden.
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Nikotin: Rauchen und das Einatmen von Passivrauch können schädlich für das Baby sein. Es ist ratsam, das Rauchen während der Stillzeit zu vermeiden.
Es ist wichtig, eine ausgewogene Ernährung beizubehalten und auf die Bedürfnisse deines eigenen Körpers und die Reaktion deines Babys zu achten. Wenn du Bedenken bezüglich deiner Ernährung während der Stillzeit hast, konsultiere einen Arzt oder eine qualifizierte Stillberaterin, um maßgeschneiderte Empfehlungen zu erhalten.
Abpumpen
Wer abpumpen möchte, sollte beachten, dass anfangs noch wenig Milch produziert wird und man daher die Milch nach und nach sammeln muss.
Folgende Tipps fand ich hilfreich:
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man sollte die Milch portionieren (eine Mahlzeit pro Behälter)
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jeder Behälter sollte mit Datum und Uhrzeit der ersten Milchzugabe beschriftet werden
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Muttermilch kann bei Zimmertemperatur (16 bis 25 °C) 4-6 Stunden* aufbewahrt und verfüttert werden
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im Kühlschrank (4 °C oder kälter) kann die Milch 3-5 Tage* aufbewahrt und verfüttert werden (die Milch sollte im hinteren Bereich des Kühlschranks aufbewahrt werden - denn das ist der kühlste Platz)
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im Gefrierschrank (-18 °C oder kälter) kann die Milch 6-9 Monate aufbewahrt und verfüttert werden
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kühle oder gefrorene Milch sollte in einem warmen Wasserbad auf 37 °C aufgewärmt werden (Achtung: das Wasserbad sollte nicht auf dem Herd und auch nicht in der Mikrowelle erhitzt werden, da hier Nährstoffe verloren gehen können)
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Milch darf nur einmal aufgewärmt werden, da sich sonst Bakterien vermehren können (im gebräuchlichen Haushalt ist es nämlich nicht möglich Milch zu 100% keimfrei Milch abzupumpen und abzufüllen)
* die Maximalaufbewahrungsangabe trifft dann zu, wenn die Leitlinien zur Reinigung und Sterilisation von den Gebrauchsanweisungen der Hersteller strikt befolgt wurden.
Es gibt unterschiedliche Milchpumpen, die sich in der Handhabung und Preisklasse stark unterscheiden:
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manuelle Milchpumpen
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das ist die günstigste Variante (ab ca. 30 Euro erhältlich)
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das Abpumpen dauert allerdings auch am längsten
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manuelle Milchpumpen bekommst du bei dm, z.B. die von medela
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elektrische Milchpumpen
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diese Milchpumpe kostet ca. dreimal so viel wie eine manuelle Milchpumpe (ab ca. 100 Euro erhältlich)
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damit geht das Abpumpen wesentlich schneller und du hast deine Hände frei.
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mir wurde die elektrische Milchpumpe von meldela empfohlen (bekommst du auch bei dm)
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elektrische freihändige Milchpumpe
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das ist die teuerste Variante (ab ca. 150 Euro erhältlich)
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hierbei handelt es sich um eine kabellos elektrische Milchpumpe, die sich in den Still-BH integrieren lässt. Somit ist es auch die komfortabelste und flexibelste Möglichkeit des Abpumpens.
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In meinem großen Milchpumpen Test 2024 findest du einen Vergleich der elektrischen integrierten (freihändigen) Milchpumpen.
Die beste Pre-Milch
Ich finde es sehr wichtig, dass wir andere Mütter nicht verurteilen, wenn sie sich entscheiden nicht zu stillen. Andere Mütter wollen gerne stillen, können es jedoch aus unterschiedlichsten Gründen nicht. Es wichtigste ist, dass es den Eltern UND dem Kind gut geht. Eltern dürfen sich dabei nicht selbst vergessen - denn wenn es den Eltern nicht gut geht, dann hat das negative Auswirkungen auf das Kind. Und da ist es vollkommen legitim, wenn manche Mütter z.B. auch aus Gründen der Selbstfürsorge nicht stillen möchten.
Heutzutage wird die Pre-Milch sehr streng geprüft - und dennoch werden immer wieder Produkte mit schädlichen Substanzen gefunden!
Im Zuge des Abstillens hatten wir Pre-Milch nachts eingeführt. Wir hatten uns intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und sind zu dem Entschluss gekommen, dass die Pre-Milch auch für unseren einjährigen Sohn die beste Variante ist, da sie weniger Zucker und Stärke enthält. Milchzucker und Stärke wird bei der Folgemilch zugefügt, um stärker zu sättigen. Doch das brauchten wir überhaupt nicht, da unser Sohn schon wunderbar feste Nahrung zu sich nahm und wir das "nachts essen" eher abgewöhnen als bestärken wollten. Nach einigen Vergleichen sind wir auf die Bio Anfangsmilch von Löwenzahn gekommen.
Im November 2024 wurden 18 Pre-Milch unterschiedlicher Hersteller von Öko-Test untersucht. Erschreckenderweise wurde in 7 Produkten Mineralölbestandteile gefunden - diese lagern sich im Körper ab und sind z.T. krebserregend. In den restlichen elf Produkten konnten gottseidank keine Mineralölbestandteile nachgewiesen werden - sie wurden mit "sehr gut" bewertet und bieten eine gute Alternative zur Muttermilch.
Diese elf Pre-Milch Produkte erhielten das Testergebnis "sehr gut":
Beikost
Seit einigen Jahren ist das Baby-led Weaning eine beliebte Methode der Beikost Einführung. Sie wurde von der britischen Hebamme G. Rapley entwickelt und ermöglicht es deinem Baby, selbstständig zu essen und seine Essensauswahl zu erkunden.
Anstatt pürierte Lebensmittel anzubieten, werden dem Baby ab dem ungefähren sechsten Lebensmonat fingerfreundliche und gaumenweiche Nahrungsmittel angeboten. Dies fördert die motorischen Fähigkeiten, die Feinmotorik und das Selbstvertrauen deines Babys. Umfassende Informationen zu diesem Thema findest du hier.