Baby-Haltung & -Entwicklung
Wir haben uns immer wieder gefragt, ob wir unser Baby richtig halten, wann es sitzen und wann es (gestützt) stehen darf. Da wir nichts falsch machen und Langzeitschäden unbedingt verhindern wollten, haben wir unsere Kinderärztin sowie eine Kinder-Physiotherapeutin befragt.
Deren Empfehlungen haben sich glücklicherweise gedeckt. Unten findet ihr die Zusammenfassung der Empfehlungen.
Babys richtig tragen
Die richtige Trageposition spielt eine entscheidende Rolle in der gesunden Entwicklung deines Babys. Idealerweise sollte das Baby mit Blick nach vorne getragen werden, um seine natürliche Neugier zu fördern und die Bewegungsfreiheit zu unterstützen. Der Rücken in den Ellenbogen sorgt für eine ergonomische Haltung und ermöglicht dem Baby, sich optimal zu bewegen und zu entwickeln.
Wenn das Baby in einer Trage getragen wird, dann wird das Tragen mit Blick nach und gespreizten Beinen, sprich in der "Anhock-Spreizaltung" empfohlen. Das Tragen der Babys in einer Trage mit Blick nach Vorne wird grundsätzlich nicht empfohlen.
Optimale Entwicklung auf der Matte
Die frühe Entwicklung von Babys ist entscheidend, und eine gezielte Förderung kann dabei unterstützen.
Hier einige praktische Ratschläge:
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Viel Zeit auf der Matte verbringen: Babys profitieren enorm von freier Bewegung auf dem Boden. Ob beim eigenen Essen oder Spielen – die Matte bietet eine ideale Umgebung für eine optimale Entwicklung.
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Rückenlage für selbstständige Drehungen: Legt man Babys hin, sollte dies auf den Rücken erfolgen. Diese Position erleichtert es dem Baby, sich eigenständig auf den Bauch zu drehen und unterstützt die motorische Entwicklung.
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Oberschenkelkontakt mit dem Boden: Manche Babys (wie unseres ;)) machen gerne den "Superman" - aus dem Yoga auch bekannt als "Vogel/Shalabhasana" (auf dem Bauch liegend die Arbe und Beine nach oben heben) sollte darauf geachtet werden, die Oberschenkel sanft nach unten zu drücken, um den Bodenkontakt zu gewährleisten. Dies fördert eine gesunde Hüftentwicklung.
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Unterstützung beim Drehen: Wenn das Baby versucht, sich vom Bauch auf den Rücken zu drehen und es noch nicht alleine schafft oder sich, kann eine sanfte Hilfe angeboten werden. Durch das Ausstrecken eines Arms und das leichte Anheben des Hüftbereichs der anderen Körperseite kann das Baby die Drehung "selbstständig" vollziehen.
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Seitliches Hochheben: Beim Anheben des Babys ist es ratsam, dies stets seitlich zu tun, um die geraden Bauchmuskeln zu schonen. Das gilt auch für ältere Babys, denn die geraden Bauchmuskeln der Babys liegen natürlicherweise noch weiter auseinander (Rectus Diastase) und diese Lücke schließt sich erst mit dem Laufen-Lernen.
Babys nicht hinsetzen oder hinstellen
Auch beim Thema Sitzen und Stehen gibt es einiges zu beachten, um die natürliche Entwicklung des Babys sowie eine gesunde motorische und muskuläre Entwicklung zu fördern.
Hier findest du vier Tipps:
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Verzicht auf Babywippen: Es wird empfohlen, auf den Einsatz von Babywippen zu verzichten. Stattdessen bietet der Boden oder eine weiche Unterlage eine bessere Umgebung für die freie Bewegung und Entwicklung des Babys.
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Sitzen erst nach eigenem Können: Setzen Sie Ihr Baby nicht hin, bevor es selbstständig sitzen kann. Dies bedeutet, dass es sich aus der Krabbelposition eigenständig auf den Po setzen kann. Auf dem Schoß sitzen mit Halt durch Anlehnen an den eigenen Körper ist in Ordnung, sollte jedoch begrenzt werden.
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Anreichen seitlich beim Sitzen: Wenn dein Baby auf deinem Schoß sitzt, reiche ihm Dinge möglichst seitlich an. Dies fördert die Nutzung der seitlichen Bauchmuskeln und minimiert die Belastung der geraden Bauchmuskeln - und somit das Risiko einer Muskelfehlbildung. Das ist besonders wichtig, da die geraden Bauchmuskeln der Babys noch weiter auseinander liegen (Rectus Diastase) und diese Lücke erst mit dem Laufen-Lernen zusammen wächst.
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Hochziehen in den Stand: Heben Sie Ihr Baby nicht hoch und stellen es auf, bevor es sich selbstständig in den Stand ziehen kann. Der Reflex, bei dem Babys ihre Beine automatisch strecken, wenn sie Untergrund an den Füßen spüren, sollte nicht trainiert werden, da dies das spätere Laufenlernen beeinträchtigen kann.